Leh Ladakh 14.04.
Sodele, weiter geht’s. Wir sind deutlich auf dem Weg der Besserung und haben uns heute früh zum Flughafen gewagt. Und lasst es euch sagen: diese Taxifahrt war dermaßen rabiat. Dieser Typ war so was von drauf und hat am ganzen Leibe gezittert. So nahes auffahren, beschleunigen und abruptes bremsen hatte ich noch nie. Nordindien ist doller, haben sie alle gesagt. Haben es überlebt und sind von Jammu nach Leh glorreiche 50min geflogen. Und ja, es ist ein kurzer Flug und JA wir hätten den Bus nehmen können. Aber ich (Carli) habe mich gesträubt 15 Stunden die einspurigen Straßen in den Himalaya in einem Bus zu fahren der 3mm vom Straßenrand fährt. Außerdem, wär mir so übel geworden von den Kurven, dass die komplette Stimmung dieser Fahrt unerträglich gewesen wäre für meine Mitmenschen, insbesondere für Flo26. Sorrynotsorry.
Heute lassen wir es langsam angehen und lassen unsere Körper sich akklimatisieren, denn wir sind hier auf 3500m! Bislang kein Nasenbluten 😉


18.04.
Grüßt euch!
Wir melden uns aus der Marslandschaft und empfinden Leh als ein schönes Örtchen. Das Tal, indem die Stadt liegt, ist sehr breit und in die Länge gezogen, dadurch hat man bei klarer Sicht einen WahnsinnsAusblick. Ein bisschen muss man sich trauen die abgelegenen Straßen entlang zu fahren, dann kommt man recht hoch und sieht so viele Berge – manche 6000m hoch!





Wir haben eine Unterkunft ohne Heizung erwischt aber irgendwie ist das hier scheinbar üblich. Keine Ahnung wie die Menschen das im tiefsten Winter machen?! Wir lösen das mit 3 Decken und wenig daheim sein. Wie an allen anderen Orten haben wir einen Roller gemietet und fahren jeden Tag an ein neues Fleckchen. Das Maschinchen hat bei der Höhe auch ein bisschen zu kämpfen, wie alle Autos/Roller hier. Tatsächlich, findet man hier auch ein paar Flüsse die sauber sind! Und man kann relativ entspannt zu Fuß in der Stadt gehen. So oder so ist es ein Träumchen hier:


Im Folgenden wollen wir euch mitnehmen auf eine *real life experience* in ein indisches Bistro, denn es gibt so einiges was man vielleicht nicht so kennt, wenn man noch nicht in diesem Längengrad unterwegs war:





Diese Sachen sind eigentlich immer aufzufinden, sowie grelles weißes Krankenhauslicht. Auch häufig: verpixelte Bilder von Gottheiten. Die Kellner und Koche sind immer männlich und es stehen häufig 3 sofort bereit die Bestellung aufzunehmen – bevor man die Chance hatte die Karte zu studieren. Es ist klasse!
Eine Erfahrung die ich, Carli, nun auch machen durfte war einen Vormittag im Government Hospital of Leh Ladakh zu verbringen.
Das lief so ab, dass ich zu Beginn zum Empfang gegangen bin. Dort wurde ich dann zur A+E (Ambulance and Emergency) geschickt. Dort haben sie mich gefragt was ich denn bräuchte. Auf meine Antwort, dass ich einen ‘Doctor’ sprechen möchte, wurde ich weggeschickt mit dem Satz ‘This is the emergency department. There are no doctors here.’ Ich so ‘????’. Ich wurde aber dann 5Min. später zu ‘Room 12’ geschickt. Bis Room 12 kam ich allerdings nicht, weil ich nochmal zum Empfangsschalter musste, um mir eine Wartenummer zu holen. Die 59. Dann setzte ich mich vor Room 12, welches direkt neben dem Dermatology Room war. Grüße gehen raus an Mami Dr. Derma. Bauer! Das Ding war nur, dass niemand auf seine Nummer gewartet hat. Wie in Bild B zu sehen ist, stehen einige Personen vor einer geöffneten Tür. Diese Personen drängeln sich einfach rein, sodass das Personal die Türe regelrecht zupressen muss damit die Patient:innen nicht einfach in den Untersuchungssaal reinrennen. Gut, dachte ich mir, das wird dauern. Die aktuelle Nummer war die 14. Also bin ich mit Flo einen Kaffee trinken gegangen und 1.5h später war schon die Nr. 50 dran, was ein Timing. Jetzt war das Gedränge noch viel doller – die Menschheit wurde ungeduldig! Dann sagte mir eine nette Person ‘Ma’am, nobody is following the rules. You must go to the front. Go, go!’ Also hab ich mich mit in die Gruppe begeben. Das hat auch super geklappt. Nach 10mins. wurde ich zum Arzt gelassen. Der hat erstmal angefangen mit ‘So how long have you been at this altitude? Do you have headache?’ Bestimmt haben viele Touris beschwerden mit der Höhe und kommen deshalb hin. Und ich so ‘Sorry, that’s not why I am here!’… Dann habe ich meine Beschwerden genannt und blablablabla. Letztendlich habe ich ein paar Medis gegen Protzoen bekommen (Tinidazol für die Kenner:innen unter euch) und gebe eine Stuhlprobe ab. Also: Erfolg! Mal sehen was die Probe dann zeigt…. es bleibt schmerzhaft und spannend.


Erwähnenswert ist, dass ich ganze 11 Cent dafür zahle! Zwar ein chaotisches KH aber vom Government und deshalb kann hier jeder Person geholfen werden… hoffentlich.



Viel Spaß noch, gute Besserung Carli, und quält das Moped nicht so in der dünnen Luft 🥵