Velloor Village 29.02.-08.03.
Seit ein paar Tagen leben wir nun den rural lifestyle in einem Homestay am Muvattupuhza River im Dorf Mevelloor. Und man kann schon sagen, dass es hier ist wie im Paradies. Die Familie bei der wir sind, bietet Massagen an, welche Flo direkt ausprobiert hat. Mit viel Öl, sehr nackt und äußerst intensiv wurde er 45min lang durchgeknetet. Außerdem, wird das Mittag- und Abendessen für uns und die anderen Gäste gekocht; Kerala Kanji (eine Art Reis Porridge mit unterschiedlichen Chuntneys wie Mango-Kokos), Paneercurry mit Parrotta, Chappatti mit Curry aus Wurzeln – dessen Namen ich nicht mehr weiss* – und selbst angebautem Reis. Ich denke mal, dass sie es alles nicht so scharf würzen, damit unsere europäischen Gaumen die Zeit hier überstehen und wir wiederkommen! Hier ist auch eine Belgierin mit der wir ab und zu quatschen. Sonst sind die anderen Gäste aus Kerala und sprechen nicht so viel English, weshalb wir eher mit Händen und Füßen am Esstisch versuchen Konversationen zu führen. Auch ein circa 2 Jähriges Kind, welches an Carli viel Gefallen gefunden hat und sie ganz viel beobachtet, ist mit dabei! Im Fluss baden eigentlich alle die hier im Dorf wohnen und waschen mit ganz viel Schaum ihre Wäsche. Angeln tun auch viele. Das Wasser ist so ungefähr 25°c, wenn nicht wärmer, es schwimmt immer mal Müll flussabwärts, und man sieht an der Wasseroberfläche Schlieren von…. was weiß ich – ganz so sauber ist es nicht.
* Maniokwurzel heißt sie!




Wir machen jeden Tag kleine Ausflüge in die umliegenden Dörfer, werden seeeeehr viel begrüßt und winken fleißig den Interessierten vom Moped aus. Wir sind hier schon ganz schön dolle ab vom Schuss, weshalb es bestimmt selten ist hier mal weiße Touris zu sehen. Die Selfiekameras wurden gezückt! (Ps: Flo hat hier scheinbar vor diesem Bild ein Mittagsschläfchen gemacht)
Ein paar Tage später…..
Die letzten paar Tage sind wir hier richtig in den Ferienmodus gekommen. Hier ist es sehr entspannt. Tagsüber hört man viele Vögel und Grillen, nachts läuft ab und zu ein Äffchen übers Dach und Klänge von Tieren, welche wir nicht ganz zuordnen können, wecken uns manchmal auf. Am Montag haben wir eine Kajaktour Flussaufwärts gemacht. Das war echt toll! Es tuckern ein paar Holzkähne mit Motor (lol) auf dem Wasser um von A nach B zu kommen. Manche Menschen angeln auch, dann aber ohne Motor. Wir haben es geschafft nicht zu käntern, obwohl auf Carlis Boot eine fette Spinne war und die Panik kurzzeitig überhand genommen hat! Die Sonne ist am Abend pünktlichst untergegangen als wir wieder an Land waren – hier geht das ja viel schneller als in Deutschland. Sobald die Mücken merken, dass die Sonne sich verabschiedet, putzen sie ihre Flügel, schärfen ihre Rüssel und erheben sich in Schwärmen um ihr nächstes Ziel zu suchen. Dann wird nicht nur 1 mal oder 2 mal zugepieckst, nein, 5 oder 6 mal wird der blutgierige Stechrüssel in die verwundbarsten Stellen gegiegelt – am liebsten in die Oberschenkel oder Rippen! Autan? Bringt nichts! Naja was wir sagen wollen, die Mücken sind doll.



>> Flo hat seit circa September gewartet bis er sein Handy reparieren lässt und rennt seitdem mit einem alten Blackberry rum – manche von euch werden es kennen. Das hat er gemacht um es in Indien reparieren zu lassen. Also haben wir uns aufs Moped geschwungen und sind 20mins in die nächste Stadt gefahren (namens Vaikom) um es bei den zwei ‘Phone Bros’ abzugeben. Nachdem sie eine halbe Stunde lang hin und her überlegt haben wie sie es denn jetzt machen, haben sie sich die Ersatzteile liefern lassen und prompt um 19:00 am selben Tag war es ready! Leider nicht soooo viel günstiger als in Deutschland. Aber es funktioniert bisher. Auf jeden Fall, ist diese Kleinstadt chaotischer als eine Metropole in Deutschland. Das gab uns ja schon fast das Gefühl im Mumbai zu sein; extrem hektisch-wuselnde Menschen, viel rumgerotze und gespucke, LKWs und Busse die einen sehr knapp überholen auf dem Moped, vierzehn mal genau der gleiche Laden in der selben Straße aber ganz ehrlich, das ist halt Indien. Irgendwie merkt immer wieder, dass hier 1,437,518,482 Menschen1 leben. Besonders auffallend ist wie viel die Menschen rumsitzen und abwarten. Abwarten bis irgendwas spannendes passiert. Es gibt mehr Menschen die eine Dienstleistung erbringen wollen als davon gebrauch zu machen. Dann gibt es halt nüscht zu tun also, abwarten und Tee trinken.


Morgen geht es dann an einen Spot ein paar Kilometer weiter. Wir wollen noch im grünen bleiben! Mehr dazu im nächsten Post!
GaLiGrü
- https://www.worldometers.info/world-population/india-population/#:~:text=The%20current%20population %20of%20India,of% 20the%20total%20world%20population., 07.03.24 ↩︎
Schöne Fotos, tolle Eindrücke 🙂
Habt Ihr noch keinen Teleskop-Selfie-Stick? Nur aufpassen beim Rollerfahren damit, die Bäume oder der Gegenverkehr sorgen sonst schnell für Handy-Schrott 🙂
LG – Flo’s Papa
Ach ihr zwei, ich liebs ja von euch zu lesen! Das klingt alles so fern vom Leipziger city life, jaja. Die Flughunde sind ganz schön wild, ich freu mich auch noch mehr tierischen Input!
LG und Liebe an euch <3
Wow, wie cool 😍 ganz viel Spaß und safe travels!